Michael Hüttenberger

 



Hermann Gedöns  
 

... und die Bibliothek deutschsprachiger Gedichte

Am 11. März entschließt sich Hermann Gedöns, am Gedichtwettbewerb 2007 der Bibliothek deutschsprachiger Gedichte teilzunehmen. Er tut das, so wird sein Nachbar später zitiert, seinem Alter Ego zuliebe, der ihm gesagt habe, dass er damit etwas beweisen wolle.
Am Nachmittag schreibt er, recht spontan, ein Gedicht auf, das er nur kurz überarbeiten muss und nennt es:

Warum ich schreibe  ...

Er findet es für den Zweck sehr gelungen, freut sich darüber und überträgt es in das Online-Formular des Gedichtwettbewerbs. Bei der Zeile „und schon bin ich drin“ kommen ihm Zweifel, ob diese Formulierung nicht als etwas anmaßend empfunden und das Vorhaben entlarvt werden könne und ändert sie ab in „und bin hoffentlich drin“. ...


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Hermann Gedöns

Warum ich schreibe

Ist ein Gedicht Schund und Dreck,
schau ich weg.
Ist es aber gut und schön,
schau ich hin.
Lieber als eine Videothek
ist mir die Deutsche Gedichtebibliothek.
In der Jahresanthologie
sind Gedichte so viel wie nie.
Schicke meins auch hin
und schon bin ich drin.
Zeige jedem, der mit mir verwandt,

dann stolz den Ledereinband.

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